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Positionspapier US-amerikanischer und
kanadischer Ernährungswissenschaftler
zum Thema
"Vegetarische Ernährung und vegane Ernährung"
Die
amerikanische Vereinigung der Ernährungsexperten (American Dietetic
Association, ADA*) und die kanadische Vereinigung haben ein gemeinsames
Positionspapier zur vegetarischen Ernährung veröffentlicht: Das zentrale
Statement dieses 18 Seiten umfassenden Papiers, das sich auf 256 Quellen
stützt und von 30 Wissenschaftlern überprüft und freigegeben wurde,
ist:
"Es ist die Position der ADA, dass eine entsprechend geplante
vegetarisch Ernährung gesund und ernährungsmäßig ausreichend ist und gesundheitliche
Vorteile bei der der Vorbeugung und Behandlung bestimmter
Krankheiten bietet."
Außerdem
spricht sich die ADA sogar positiv für die vegane Ernährung aus:
"Eine
gut geplante vegane oder andere Art der vegetarischen Ernährung
ist für jede Lebensphase geeignet, inklusive während der Schwangerschaft,
Stillzeit, Kindheit und Pubertät …
."
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Die
wesentlichen Ausschnitte aus der Originalzusammenfassung des Dokumentes
(Abstract):
"Es
ist die Position der amerikanischen ernährungswissenschaftlichen
Gesellschaft und der Ernährungswissenschaftler von Kanada, dass eine
entsprechend geplante vegetarische Ernährung gesund und
ernährungsmäßig vollwertig ist und gesundheitliche Vorteile bei der
Vermeidung und Behandlung bestimmter Krankheiten bringt. (...) Eine
vegetarische Ernährung wird dadurch definiert, dass sie kein Fleisch,
keinen Fisch oder kein Geflügel enthält. (...) Dieses Positionspapier
untersucht die aktuellen wissenschaftlichen Daten bezüglich der
wichtigsten Nährstoffe für Vegetarier, einschließlich
Protein, Eisen,
Zink, Kalzium, Vitamin D, Riboflavin, Vitamin B12, Vitamin A,
Omega-3-Fettsäuren und Jod.
Die
vegetarische wie auch vegane Ernährung erfüllen die gegenwärtigen
Empfehlungen für all diese Nährstoffe. In
einigen Fällen kann der Verzehr von angereicherten Nahrungsmitteln oder
Ernährungszusätzen nützlich sein zum Erreichen der jeweiligen
Empfehlungen für einzelne Nährstoffe.
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Gut geplante vegane und andere Arten der
vegetarischen Ernährungsweise sind für alle Phasen des
Lebenszyklus geeignet, einschließlich Schwangerschaft, Stillzeit,
früher und späterer Kindheit und Pubertät. Vegetarische
Ernährungsweisen bieten eine Reihe von Ernährungsvorteilen,
einschließlich niedrigerer Werte an gesättigten Fettsäuren,
Cholesterin und tierischem Eiweiß und höhere Niveaus an
Kohlenhydraten, Ballaststoffen, Magnesium, Kalium, Folsäure und
Antioxidantien wie Vitamin C und E und Phytochemikalien.
Berichten zufolge weisen Vegetarier niedrigere
Körpermasse-Indizes auf als Nichtvegetarier wie auch
niedrigere
Todesraten hinsichtlich ischämischer Herzerkrankungen. Vegetarier
haben auch niedrigere Werte beim Blutcholesterin, niedrigeren
Blutddruck, seltener Diabetes vom Typ 2 und Prostata- und Darmkrebs.
Obgleich eine Anzahl von öffentlich finanzierten und
durchgeführten Ernährungsprogrammen den Ansprüchen von
Vegetariern gerecht werden, gibt es zur Zeit nur wenige mit
passenden Angeboten für Veganer. Wegen der Vielzahl der
verschiedenen Ernährungspraktiken bei Vegetariern sind individuelle
Bewertungen der jeweiligen Nahrungsaufnahme erforderlich.
Ernährungswissenschaftler haben die Verantwortung, diejenigen zu
unterstützen und zu ermuntern, die Interesse an einer vegetarischen
Ernährung zeigen. Sie können die Schlüsselrolle spielen bei der
Erziehung vegetarischer Interessenten hinsichtlich der jeweiligen
Nahrungsmittelquellen für spezifische Nährstoffe,
Lebensmitteleinkauf und -zubereitung wie auch bei der Festlegung der
jeweiligen Anpassungen, die für die Erfüllung des individuellen
Bedarfs nötig werden. Die Menüplanung für Vegetarier kann mittels
eines geeigneten Nahrungsmittelführers, der bestimmte
Nahrungsmittelgruppen und Portionen beschreibt, vereinfacht
werden." |
Was
bedeutet dieses neue Positionspapier?
Noch
vor einigen Jahrzehnten beschäftigte sich die Schulmedizin fast
ausschließlich damit, Vegetarier auf die angeblich vielen möglichen
Mangelerscheinungen ihrer Ernährung aufmerksam zu machen. Deshalb
befassten sich die medizinischen Studien der fleischessenden Wissenschaftler
zur vegetarischen Ernährung auch sehr intensiv mit allen möglichen
Vital- und Nährstoffen. Dies führte dazu, dass die
vegetarische
Ernährung in vielen Detailfragen
weit besser erforscht
wurde als
die gewöhnliche fleischorientierte Ernährung,
die man einfach als gegeben hinnahm. Als man dann merkte, dass bei
den meisten Vitaminen und anderen Vitalstoffen die
vegetarische Ernährung
sogar besser
abschnitt als die nichtvegetarische Ernährungsweise, begann man
in den neunziger Jahren endlich sich auch mit den gesundheitlichen
Vorzügen
dieser Ernährungsweise zu befassen. In dieser Zeit wurden
dazu jährlich rund 76 Fachartikel veröffentlicht.
Die
offizielle Lehrmeinung, welche lange Zeit noch vor der vegetarischen (und
ganz besonders vor der veganen) Ernährung warnte, wurde durch diese
neueren Studien immer mehr in Frage gestellt. Man konnte sich jedoch immer
darauf berufen, dass man noch nicht genug darüber wisse und man deshalb
weitere Forschungen machen müsse, bevor man sicher sein könne, dass die
vegetarische Ernährung tatsächlich gesund sei.
Die
ADA
zog mit ihrem neuen, aktualisierten Positionspapier nun endlich
einen Schlussstrich unter die ständigen Mutmaßungen, indem sie
klar für
die vegetarische und vegane Ernährung
Stellung bezog.
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Was
heißt "eine gut geplante
Ernährung"?
Eine
auf Pflanzen basierende vegetarische Ernährung ist zwar in der Regel gesünder
als eine fleischlastige Ernährung, doch gibt es auch dabei Dinge, die man
beachten sollte. Im Grunde geht es hier darum, dass man mit ausschließlich
Weißbrot und Süßigkeiten nicht vollwertig ernährt ist, egal ob mit
oder ohne Fleisch. Für Vegetarier gelten also grundsätzlich dieselben
Ernährungsempfehlungen wie für
Nichtvegetarier: abwechslungsreich,
vollwertig, frisch.
Wobei
Vegetarier in der Regel mehr Früchte und Gemüse essen und somit
automatisch näher an den Ernährungsempfehlungen liegen als Fleischesser.
Das
Positionspapier ist ein Meilenstein in der Anerkennung der
vegetarischen und veganen Ernährung in der Gesellschaft und in der
Schulmedizin. Bleibt zu hoffen, dass auch andere Organisationen in anderen
Ländern diesem Beispiel folgen werden und die alten Vorurteile bald überwinden.
Renato
Pichler, Schweizerische Vereinigung für Vegetarismus (SVV)
Veröffentlicht
wurde das Positionspapier der ADA im Heft: Journal of the American
Dietetic Association. 2003; 103:748-765.
Auf
der Internetseite der ADA kann das vollständige Positionspapier
als PDF-Datei herunter geladen werden:
www.eatright.org
Das umfangreiche, auf 256 Studien basierende Positionspapier
gibt es ebenfalls vollständig in deutscher Sprache. Es kann gelesen und herunter geladen
werden unter:
http://vegetarismus.ch/heft/2003-3/ADAdeutsch.htm
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Wer ist die ADA?
Die
ADA (American Dietetic Association)
ist die größte US-amerikanische Vereinigung von Ernährungsexperten
(Ernährungswissenschaftlern, Diätberatern etc.) mit rund 70000
Mitgliedern.
Die
Aussagen der ADA gelten als wissenschaftlich fundiert und
wegweisend. Die ADA wurde bereits 1917 gegründet. |
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